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DAS JAHR 2020 |
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Zum Start des neuen Jahres hier ein Bild von der Winterzählung am 04. Januar 2020. Es zeigt unser fliegendes Brutpaar BIEL und BENKEN, nachdem ich es auf den Talmatten gesichtet, fotografiert und identifiziert hatte. Hoffentlich gibt es auch 2020 wieder viele Momente wo es sich lohnt hinzuschauen, wenn sich die Störche wieder bei uns zeigen.
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12.06.2020 Beringung
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Beringen: Am 12. Juni ist wieder die grosse, mobile Hebebühne aufgefahren. Als Erstes haben wir den einzigen 2020 überlebenden Jungstorch in Biel-Benken, auf dem Horst der Mobilfunkantenne am Jakobsweg, beringt. Der Jungstorch zeigte sich gut in Form, war gross, kräftig und wog 4.1 kg. Also schon ein richtiger "Fätze". >>> Bilder zu diesem Text finden Sie auf auf dem unten stehenden Leuchttisch "Bilder vom Beringen 2020".
Mit von der Partie war auch wieder die angehende Veterinärärztin welche Proben für ihre Forschungsarbeit nahm. Dies erlaubte auch, das Geschlecht des Jungvogels zu bestimmen.
Deshalb wissen wir neben dem Gewicht und dem Ring (HES SM523, am rechten Bein getragen) auch, dass er ein Männchen ist. Schon wieder ist man versucht zu sagen! Die vier anderen Geschlechtsbestimmungen ergaben, für je zwei Junge aus dem Basler Zolli und vom Erlenhof in Reinach: alles Weibchen!
Name: Auf Grund seines Geschlechtes habe ich für unseren kräftigen, männlichen Jungstorch aus den vorgeschlagenen Namen, den Namen BUTCH ausgesucht. (Schweizerdeutsch ausgeschprochen BUTSCH.) Der Name kommt aus dem Englischen und bedeutet, auf Deutsch übersetzt: "maskulin, kräftig gebaut". Ich fand das passt gut zu einem der als einziger von sechs Jungstörchen in unseren beiden Horsten die Eisheiligen überlebt hat. Seither hatte ich immer wieder Bedenken. BUTCH ist sehr selten im Horst gestanden, meist nur gesessen oder gelegen. Ich habe mich also gefragt, ob er wirklich gesund ist? Auch habe ich bis heute, 26.06.2020, noch nie beobachten können, dass er Flugübungen machen würde. Es scheint, dass er trotz kräftiger Statur - oder vieleicht gerade deshalb? - ein fauler Sack ist. Heute jedenfalls konnte ich beobachten, wie einer der Altvögel auf einer nahen, zweiten Mobilfunkantenne sitzend, mit animierende Flügelbewegungen und mit kräftigem Klappern, den Jungspund zum Fliegen aufgefordert hat. Ohne Erfolg. BUTCH stand mehr oder weniger ungerührt auf dem Horst und genoss den Ausblick. So schien es jedenfalls. Bin gespannt ob und wann ich ihn fliegen sehe. Irgenwann in der ersten Hälfte Juli hat er es dann doch geschafft. Gesehen haben ich aber nur den leeren Horst. Also, gute Reise und hoffentlich auf ein Wiedersehen.
Falsches Futter: Anschliessend an die Beringung haben wir, auch ohne überlebende Jungstörche, die Dachrinnen am Kirchturm gereinigt und im Auftrag der reformierten Kirchgemeinde einige defekte Ziegel ausgetauscht. Bei dieser Arbeit sind uns die vielen Gummiringli / Gummibändeli aufgefallen, welche im Schmutz zu erkennen waren. Diese Beobachtung hat mich aufgerüttelt. Waren möglicherweise gar nicht die Eisheiligen die Hauptschuldigen am Verlust so vieler Jungstörche, sondern das Futter, eben solche Gummiringli? Eine kleine Umgfrage bei einigen Kennern der Storchenpopulationen ergab ein eindeutiges, wenn auch trauriges Bild. Ja, Gummiringli, -bändel und andere weggworfene Kunststoffteile werden von den Altvögeln recht häufig verfüttert. Manchmal führte dies auch nachweislich zum Tod der Jungstörche. Aus meiner Sicht ein Problem, das man angehen sollte. Wer braucht solches Mateial, für welche Anwendungen? Gefragt sind Branchen und Lieferketten. Erst wenn man diese kennt, kann man diese gezielt ansprechen und nach ungefährlicheren Alternativen suchen. Müll in jeder Form ist ein echtes Problem für die Natur, in diesem Fall auch für unsere Jungstörche.
Sponsoren 2020: Weil wir in diesem Jahr die Hebebühne auch für die reformierte Kirchgemeinde eingesetzt haben (Ersatz fehlender und defekter Ziegel), ist die Kirchgemeinde zu einem unserer Sponsoren geworden. Als zweiten Sponsor konnten wir die Firma Konrad Livestyle AG, das ehemalige House of Wine gewinnen und als dritte Sponsorin Katharina Duppenthaler. Ihnen allen an dieser Stelle schon einmal ein ganz "herzliches Dankeschön".
Nicht vergessen möchte ich hier auch alle Spender*innen und Mitglieder der IIGSFBB die schon ihren Obulus entrichtet haben. Merci vylmool.
Zur Erinnerung: >>> Bilder zu diesem Text finden Sie auf auf dem unten stehenden Leuchttisch "Bilder vom Beringen 2020".
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Bilder vom Beringen 2020
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04.06.2020 - Das grosse Aufatmen!
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Noch eine dramatische Geschichte
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Diese Geschichte erreicht mich am Pfingstsonntag, 31.05.2020. Mehrere besorgte Einwohner und Einwohnerinnen aus Biel-Benken und später auch Bottmingen berichteten mir, dass ein Storch herumfliege, oder es versuche, der eine Einkaufstasche um den Hals hängen habe.
Eine stundenlange Suche in und um Biel-Benken erbrachte aber kein Ergebnis. Nirgends mehr ein Storch mit Denner-Tüte um den Hals.
Später dann, das beiliegende Bild von Lorena und Markus aus Bottmingen. Vielen Dank. Sie berichten, dass sie beobachtet hätten, wie der Storch recht geschickt, letztlich aber vergebens versucht habe die Tasche loszuwerden.
Wie sich später herausstellte, ist es ein Brutstorch aus dem Bachlettenquartier in Basel, in der Nähe vom Zolli. Also eine doppelte Belastung für den Vogel. Wie man auf dem Bild sieht, bläht sich die Tasche beim Fliegen auf, wie ein Bremsfallschirm bei einem Militärjet bei der Landung auf kurzer Piste. Er aber möchte nur fliegen. Futter suchen und zurück zum Horst. Denn zusätzlich zu dieser Behinderung muss er eben noch für den Nachwuchs, angeblich zwei Junge, sorgen.
Man kann nicht oft genug wiederholen, bitte, bitte liebe Wanderer, Spaziergänger, Velofahrer, Jogger und Biker, nehmt doch den Müll wieder mit, wenn Ihr eure Freizeit in der Natur verbringt. Denn für diesen geschützten Vogel könnte das zum Tod, durch Erschöpfung oder Verheddern führen.
Wer Müll mit ans Picknick bringt, sollte diesen am Schluss wieder mit nach Hause nehmen und dort korrekt entsorgen. Nicht einfach in der 'Pampa' entsorgen. Nur weil man die Bierdose im hohen Gras nicht mehr sieht, ist sie nicht einfach weg. Die Landwirte singen schon lange das traurige Lied von der Vermüllung von Äckern, Wiesen und Waldrändern. Zum Leidwesen von Weidetieren, die diese Dinge fressen, sich daran verletzen oder vom Tierartz davon befreit werden müssen. Angeblich sei es seit der Corona-Krise noch schlimmer geworden! Was für eine Schande für eine Gesellschaft die sich gerne offen und gebildet gibt. Die Realität ist zuzeit leider eine andere.
Ich kann nur hoffen, der Vogel schafft es noch, die Tasche loszuwerden. Etwas Hoffnung könnte auch der Regen bringen, indem er die Tüte aufweicht und er sie so los wird.
Mehr Respekt vor der Natur würde uns allen gut tun.
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Die Eisheiligen 2020 - Ganz brutal!
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Es war kein schöner Anblick, als ich heute, am Tag nach der 'Kalten Sophie', der letzten der fünf Eisheiligen, Ausschau nach dem Storchennachwuchs hielt. Es war klar, der Kälte-Einbruch vom 11. bis 15. Mai 2020 war heftig. Tageshöchsttemperaturen von noch 10-12°C und Regen, waren keine idealen Bedingngen für junge Störche. Dass aber Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia, die Kalte Spohie, derart erbarmungslos zuschlagen, das hatte ich nicht erwartet. Zu gross und kräftig schienen unsere sechs Nachwuchshoffnungen. Drei in jedem der beiden Horste. Kein Wunder bei diesem prächtigen Frühjahr bis Anfang Mai. Noch am 7. Mai, sass ich, bei angezeigten 27°C, im Garten und genoss die Sonne.
Und jetzt dies! Im Horst von "BIEL" und "BENKEN" habe ich, ausser zwei toten Jungvögeln am Nestrand, kein Lebenszeichen mehr gesehen. Nach einem gemeinsamen Geklapper zwischen "BIEL" und "BENKEN", haben die beiden die Jungen wohl aufgegeben. Sie haben, nacheinander, um 14:50 bzw. 14:57 Uhr den Horst verlassen. Auf der Mobilfunkantenne, bei "SALT" und "CHILI" sieht es nur wenig besser aus. Ein einziges Junges zeigte sich während der Beobachtungszeit. Auch hier schien der anwesende Altvogel (SALT, SH835) Junge im Horst anzustupsen. Es war aber immer nur ein Junges zu sehen.
Die traurige Erkenntnis: von einem hoffnungsvollen Sechser-Gespann hat die Natur, in wenigen Tagen, nur einen einzelnen Überlebenden zurückgelassen. Die Natur zeigt sich damit wieder einmal von der ganz brutalen Seite. Hoffen wir, dass wenigstes unser "Einzelkind" gut über die Runden kommt.
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2020 könnte ein guter Jahrgang werden
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19.03.20 Endlich, Biel als Brut-Mama identifiziert
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22.02.2020 - Auch FLOCKE ist zurück
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Nach einigem Bangen, wegen ausbleibender Senderdaten, ist nun auch FLOCKE zurück. Zurück in Holzen. So wie es aussieht, erreicht ihr Sender langsam das Ende seiner Lebenszeit. Die GPS-Daten bleiben weiterhin aus. Zum Glück gibt es noch die etwas ungenaueren Doppler-Daten. Sie zeigen, das FLOCKE im Bereich von Holzen zurück ist.
Hoffen wir, dass sie auch dieses Jahr wieder brütet und mehr Erfolg hat als letztes Jahr. Ihr kleinwüchsiges FLÖCKCHEN hat den Winter ja nicht überlebt und ist verstorbenen. Am Horst soll es dieses Jahr nicht mehr liegen. Die Krone der Linde ist stark zurückgeschnitten worden, so dass sich die Jungstörche nicht mehr im Laub verstecken können. Hoffentlich. Das erhöht dann hoffentlich auch die Chancen, dass die Jungen regelmässiger, weil sichtbarer, gefüttert werden. Also 'Daumen hoch' und hoffen.
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Alle sind wieder da! Alle?
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25. Februar 2020 Das Erfreuliche vorneweg: Beide Biel-Benkemer Storchenhorste sind wieder besetzt und beide Paare scheinen schon mit den Brutvorbereitungen beschäftigt.
Die ersten Bilder zeigen, dass auf dem Kirchturm ein Storch bereits auf dem Horst liegt. Storch ohne Ring, also BENKEN(?) steht. Die Fragen: Brütet Biel schon? Oder legt sie erst Eier? Oder ist es doch nur Probeliegen?
Das gleiche Bild auf dem Horst der Mobilfunkantenne. Einer liegt, der andere steht und krabbeltden Liegenden zärtlich am Kopf. Die Ringe kann ich am Kamerabildschirm noch nicht ablesen.
Die Grosse Überraschung deshalb zuhause am PC. >>> SALT geht fremd! - (Und gleich auch zur Sache, denn die beiden kopulierten auch.) Denn es zeigt sich, dass SALT (Ring: HES SH835 am linken Bein) einen neuen Partner mitgebracht hat. Während im letzten Jahr ein unberingter Storch, dem wir den Namen PEPPER gegeben haben, den Horst mit "Ihr" (?) geteilt hat, ist der heute beobachtete Storch beringt! Er trägt am rechten Bein die Schweizer Ring-Nr.: HES SG613 (Jg. 2012, beringt in Basel) Ausserdem war zu beobachten, dass bei der Kopulation SALT oben sass, was wiederum darauf hindeuten könnte, dass sie doch kein Weibchen, sondern vielleicht doch ein Männchen ist!
Bin gespannt wie die Geschichte weiter geht. >>> Auf dem folgenden Leuttisch seht Ihr die Bildbeweise!
Auch zurück in der Schweiz ist unser Enkelstorch EUROPA (Jg. 2017, Jungstorch von ELVIS in Holzen/DE). Sie befindet sich am 24.02.2020 wieder auf dem Horst am Aare Ufer bei Büren an der Aare, wo sie letztes Jahr gebrütet hat. Vielleicht schaffen wir es in diesem Jahr, den Standort und ihre Identität in diesem Jahr zu bestätigen.
Auch wieder in der erweiterten Region zurück ist Enkelstörchin ANGELA, unser "Mannsweib". Sie hat zwar einen Mädchen-Namen, aber bekantlich männliche Gene. ANGELA hat Jg. 2016 und ist ein Jungstorch unserer verunglückten ADELHEID (Jg. 2008, † 2018) und ist in Kürzell/DE flügge geworden. Sie ist derzeit auf der Kirche St. Martin2020-kirche-von-riegel-am-kaiserstuhl - Heiko Müller, ex www.people-abroad.de).jpg
) Dort gibt es mehrere Horste auf der Kirche, ähnlich wie in Kandern. ANGELA war schon, im Anschluss an ihren missglückten Brutversuch, im letzten Herbst dort beobachtet worden.
Auch diese Geschichten werden wir weiter beobachten.
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SALT geht fremd!
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2019 war ein "Buben-Jahr"
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Im Rahmen der Beringung unserer fünf Jungstörche vom Mobilfunkmasten und auf der Dorfkirche wurden an den Jungtieren verschiedene Proben genommen. Einerseits hat die Jung-Veterinärin aus Schnabel und Kloake sowie von den Federn Proben für die Parasitenuntersuchung entnommen. Gleichzeitig ist auch eine kleine Blutprobe entnommen worden. Letztere konnte auch für die Geschlechtsbestimmung genutzt werden. Die Ergebnisse sind nun bei mir eingetroffen. - AKIL / Ring HES SM205 / männlich - AFRA / Ring HES SM206 / weiblich - ALBA / Ring HES SM207 / männlich - KUMBA / Ring HES SM208 / männlich - KUMI / Ring HES SM209 / männlich Das Resultat ist eindeutig, die Buben waren in der Überzahl. Eine Umbenennung werden wir trotzdem nicht vornehmen, denn wirklich unpassend, weil unmännlich, ist eigentlich nur der Name Alba. Aber: so what?
Wie das Verhältnis Männchen zu Weibchen bei den anderen getesteten Störchen ausfiel, ist mir (noch) nicht bekannt.
Was mir aber bekannt und fotografisch belegt ist, ist eine Gruppe von insgesamt 24 Störchen (20 + 4) auf den Matten / Äckern zwischen Biel-Benken und Therwil; beim Birsmatten-Hof (s. Bild. Bitte anklicken um es zu vergrössern). Diese habe ich am 20. Januar 2020 zwischen 14:25 und 15:00 beobachtet. Ringe ablesen konnte ich leider keine, zu weit weg waren die Vögel. Immerhin bei neun konnte ich die typischen, schwarzen Ringe beobachten wie sie auch Schweizer und Deutsche Störche tragen. Einer trug einen kleinen Alu-Ring, möglicherweise ein Franzosen-Storch. Drei hatten eindeutig keinen Ring und bei sieben konnte man es nicht mit Sicherheit sehen. Entweder waren die Beine hinter anderen Vögeln versteckt oder ein Bein war hochgezogen, oder die Vögel - die vier rechts im Bild - standen im hohen Gras. Auch wenn ich bei der Winterzählung am 04.01.20 15:30 - 17:10 h nur vier Störche in unserem Gebiet beobachtet habe, zeigt die Sichtung, dass deutlich mehr Vögel aus der Region den Winter hier verbringen.
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